céline werdelis
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Podcast
«Ufem Bänkli mit…»

Während ihrer Zeit bei «Radio 24» traf sich Céline jede Woche draussen auf einem «Bänkli» mit inspirierenden Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen.

Es waren Menschen, die sich mit Leidenschaft für etwas einsetzten, das ihnen am Herzen liegt, die einen nicht alltäglichen Beruf ausübten oder die etwas aussergewöhnliches erlebt haben.

Foto © Daniel Künzli


Céline hat mir Fragen gestellt, die mich noch lange nach dem Gespräch beschäftigten!
— Gast «ufem Bänkli mit...»

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«Natürlich hatten wir Existenzängste und dachten ans Zurückkommen»

Gabriella und Sandro Alvarez-Hummel sind nicht nur ein Paar, sondern auch eine Textagentur und reisten mit ihrem VW-Bus von Nord- nach Südamerika. Nach rund drei Jahren kamen sie nun für einen Stopp in die Schweiz zurück.

Ihre Reise sollte aber eigentlich gar nicht so lang werden. «Wir wollten anfangs nur ein- bis eineinhalb Jahre unterwegs sein», erzählt Gabriella und lacht. «Nach neun Monaten merkten wir aber, dass wir es wohl nicht schaffen werden. Wir waren erst in Mexiko, unserer zweiten Destination», ergänzt Sandro.

«Wir wollten anfangs maximal eineinhalb Jahre unterwegs sein.»

Nachdem ihr «Reisekässeli» langsam zu neige ging, die beiden ihre Reise aber fortsetzen wollten, mussten sie einen Weg finden, Geld zu verdienen. Auch das sei ein Prozess gewesen: Sich überlegen, was man anbieten möchte, was man gut kann und auf was man Lust hat. Somit wurde dann «Büro Luz» geboren. Aber Sandro stellt fest: «Nur weil man ortsunabhängig arbeitet, ist man nicht automatisch glücklicher.» Es seien die Bilder der sogenannten Digital Nomads, also der digitaler Nomaden, die eine Welt aufzeigen, die nicht immer so ist, wie sie scheint – «im Gegenteil!», ergänzt er.

«So eine Reise wäre mir nie in den Sinn gekommen.»

«Nie im Leben!», war Gabriellas Antwort auf die Frage, ob sie anfangs jemals gedacht hätte, dass sie so lange unterwegs sein würden. Die Reise an und für sich war aber definitiv ihre Idee. «Ich wäre wahrscheinlich einfach zwei Wochen ins Tessin. Solch eine Reise wäre mir nie selber in den Sinn gekommen», gibt Sandro zu.

Bevor es für die beiden wieder weiter ging, haben wir uns getroffen und darüber gesprochen, was es ausser Mut sonst noch alles für eine so lange Reise braucht und wie das gemeinsame Leben und Arbeiten als Paar auf engstem Raum war.


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«Nur 115 Gegenstände zu besitzen, fühlt sich unglaublich befreiend an!»

Der Minimalist Alan Frei (37) besitzt nur 115 Gegenstände: Eine Gabel, einen Löffel, einen Teller und ein Badetuch. Beim Thema Schuhe allerdings, tut sich Alan ein bisschen schwer. Denn er ist überzeugt, dass er zu viele Schuhe hat: «Ich schaffe es einfach nicht, weniger als sechs Paar Schuhe zu haben.» Alan ist amüsiert über Célines erstaunten Gesichtsausdruck.

Keine Gedanken daran verschwenden müssen, was man anziehen soll

Alan hat sich mit «Amorana» ein erfolgreiches Sextoy-Business aufgebaut, reist viel und versucht, den Moment zu geniessen. Im Hier und Jetzt zu leben sei ihm wichtig. «Es sind so viele Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen müssen. Nur schon, wenn ich mir am Morgen keine Gedanken mehr machen muss, was ich anziehen soll, gibt mir das so viel Freiheit!», erzählt Alan. Bei nur je sieben Hosen, Hemden und Pullovern im Schrank gibt es tatsächlich nicht viele Kombinationsmöglichkeiten. Da würden so manche einiges an Zeit sparen.

«Es ist ein befreiendes Gefühl zu wissen, dass ich in nur 15 Minuten mein ganzes Hab und Gut eingepackt haben könnte.»

Was hat Alan vor acht Jahren zu diesem Lebensstil bewogen? «Bei der Räumung des Elternhauses, als mein Vater starb, habe ich realisiert, wie viele Gegenstände sich über die Jahre hinweg angesammelt haben.» Und plötzlich fiel ihm auf, dass man Dinge gar nicht mehr so richtig wahrnimmt wie beispielsweise Bilder an der Wand. «Das ist mir eingefahren!» Deshalb mache es ihn nun glücklich, so wenig zu besitzen. «Es ist ein befreiendes Gefühl zu wissen, dass ich in nur 15 Minuten mein ganzes Hab und Gut eingepackt haben könnte.»

«Ich bin genauso ein Marketing-Opfer!»

Er kenne das Gefühl, wenn man im Schaufenster etwas Schönes sieht, das man gerne haben würde. «Ich bin genauso ein Marketing-Opfer!», meint Alan und lacht dabei herzlich. Was er dann für Tricks anwendet, um eben nicht dem Kauf-Impuls zu folgen, weshalb er eine App hat, die ihm anzeigt wie lange er noch zu leben hat und was der Tod mit seinem Minimalismus zu tun hat, das hörst du im ganzen Gespräch.


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